Förderverein Katharinenkirche e.V.

Die Katharinenkirche war eine ausserhalb der Stadtmauer liegende Vorstadtkirche. Der Pfarrer war bis  ins 17. Jahrhundert hinein in Personalunion auch für die Kirche St. Laurentius in Altmühldorf zuständig. Für die ersten Jahrhunderte gibt es keine schriftlichen Aufzeichungen zum Bauwerk. Erst die anlässlich der letzten Restaurierung durchgeführten Arbeiten zur Bauforschung und die archäologischen Untersuchungen gestatten einen Einblick in die mittelalterliche Baugeschichte. Relativ gut dokumentiert sind dann die Aktivitäten im 18. Jahrhundert, besonders der barocke Umbau 1755.

BAUFORSCHUNG

Die Katharinenkirche hat ihre Gestalt im Laufe der Jahrhunderte mehrfach geändert. Im Zuge der Vorbereitung der Restaurierung des Gotteshauses wurde die Bausubstanz vom Ingenieurbüro Barthel & Maus gründlich untersucht. Daraus resultieren die detaillierten Zeichnungen, die unter der Baupläne-Sektion weiter unten zu finden sind. Überall dort, wo keine Mauern mehr stehen, lassen sich natürlich keine Angaben machen. Insbesondere die Zeichnungen zum Apsisbereich der romanischen Kirche sind deshalb nur spekulativ. Um genauere Informationen, besonders auch über diesen Bereich zu bekommen, hat der Förderverein dazu einen Auftrag zur Untersuchung mit Georadar gegeben (siehe unten).

Erstellt vom Ingenieurbüro Barthel & Maus

Legende:

13. Jahrhundert

Erste Hälfte 14. Jahrhundert      

Ende 14. Jahrhundert

Mitte 15. Jahrhundert

Ende 15. Jahrhundert

Anfang 18. Jahrhundert

Zweite Hälfte 18. Jahrhundert

19. Jahrhundert

unbestimmt

 

 

 

 

ARCHÄOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN IN DER KATHARINENKIRCHE

In mehreren Bereichen wurde innen und aussen neben den Wänden gegraben, um die Standfestigkeit der Fundamente zu untersuchen. Der Archäologe Hans-Peter Volpert, der diese Arbeiten begleitete, hat folgendes gefunden: Entlang der Südwand befanden sich erwartungsgemäß einige Gräber. Für die gotische Apsis wurde offensichlich teilweise Baumaterial aus dem Vorgängerbau verwendet. Schließlich konnte noch nachgewiesen werden, dass sich an der Stelle des heutigen Eingangs bereits ein romanisches Portal befand. Die Annahme der Bauforscher, dass es ursprünglich nur ein Südportal gab, war damit widerlegt.

Der heute dort von innen noch sichtbare zugemauerte Torbogen gehörte zu einem Nebenausgang zum Friedhof. Weitere Grabungen wurden vor dem Bau einer behindertengerechten Rampe an der Nordseite durchgeführt. Dort wurden mehrere Schädel und Skelettteile aus der Zeit von 1220 bis 1280 gefunden. Auch ein schlichter Grabstein aus dieser Zeit wurde freigelegt. Offensichtlich befand sich an der Nordseite ein Friedhof aus der Erbaungszeit der romanischen Kirche.

Paralell dazu wurde im Auftrag des Fördervereins archäologische Georadarmessungen durchgeführt. Bei dieser Methode werden Radarstrahlen in den Boden gesendet. Aus der unterschiedlichen Reflexion der Strahlen kann auf Veränderungen im Untergrund geschlosen werden. Im Langhaus hat sich bestätigt, dass das Bodenniveau des ersten romanischen Baus, dessen Mauern im Norden, Westen und Süden bis heute noch stehen, um 1,20 bis 1,40 m tiefer lag. Messanomalien in den Ecken im Südosten und Nordosten sind nicht eindeutig erklärbar. Es könnte sich dabei um Verstärkungen der Fundamente handeln.

Die Messungen in der Apsis waren nur schwer durchzuführen, da die gemauerten Altäre störten und die schmalen Restflächen die Messgenauigkeit stark reduzierten. Da nach dem Ende des 15.Jahrhunderts das Baumaterial wohl weitgehend abgetragen und für die gotische Apsis verwendet wurde, konnten keine Reste der romanischen Apsismauer nachgewiesen werden. Da in den restlichen zwei Dritteln der Apsis auch kein Hinweis auf das tiefer gelegene Niveau analog zum Langhaus gefunden wurde, ist davon auszugehen, dass die alte Apsis relativ kurz war und sich auf den westlichen Teil beschränkte. Sensationell ist der Fund einer rechteckigen Fläche, die ab einer Tiefe von 70 cm gefunden wurde. Es könnte sich dabei um eine Grablege oder um einen Sarkophag handeln. Für diese Fläche empfahl der Leiter der Radarmessung ausdrücklich die Durchführung einer archäologischen Grabung. Das staatliche Bauamt war wegen des Zeitverlusts dagegen. Von Seiten des Landesamts für Denkmalpflege wurden alle Eingriffe in den Boden strikt verboten. Die Strukturen im südlichen Aussenbereich sind wohl auf Kanäle aus dem 20.Jahrhundert zurückzuführen. Die Ergebnisse der Georadarmessungen sind im folgenden Bild zusammengefasst:


 

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